Sankt Martin
Jedes Jahr am 11. November feiern wir den heiligen Martin von Tours, im Volksmund besser bekannt als „Sankt Martin“. Ein Mann, der uns von Kindesbeinen an bekannt ist. Wir verbinden damit vielerlei Brauchtum und entdecken auch heute noch ganz unterschiedliche Facetten in seinem Leben, deren Bedeutung nichts eingebüßt hat.
Was kann uns der Heilige für unsere Lebenspraxis sagen?
Ist es das Teilen mit dem, der Not und Mangel leidet?
Ist es das miteinander teilen von guten Worten, einem wohlwollenden Blick, einer aufmunternden Geste?
Zusammengefasst „Leben ist nur im Geben zu haben“!
Gerade die Legende der Mantelteilung hat Spuren hinterlassen: Mitten im bitterkalten Winter traf der Soldat Martin auf einen bettelarmen Mann am Stadttor von Amiens. Der Bettler war der Kälte schutzlos ausgeliefert, er hatte weder Schuhe noch warme Kleidung. Immer wieder bat er die vorbeigehenden Menschen um Hilfe, doch keiner hatte Mitleid mit dem armen Mann. Da wusste Martin, dass er dem Bettler helfen musste. Außer seinem Soldatenmantel und seinem Schwert trug er jedoch nichts bei sich. Kurzerhand nahm er das Schwert und teilte seinen warmen Mantel mitten entzwei. Die eine Hälfte gab er dem Bettler, der voller Dankbarkeit über den warmen Mantel war. Martin versuchte, sich in die verbliebene Mantelhälfte zu hüllen. Darüber spotteten die umstehenden Soldaten und verhöhnten Martin wegen seines erbarmungswürdigen Aussehens. Doch Martin kümmerten Spott und Hohn nicht – er wusste, dass er das Richtige getan hatte.
Die Quintessenz für uns ist nicht, wovon wir leben, sondern wofür wir leben!
Dafür steht der Heilige des heutigen Tages!
Einen gesegneten Festtag wünscht
P. Günther Wendel