Impuls-Gedanken in der vorösterlichen Zeit zum 3. Fastensonntag
Habt keine Angst, fürchtet Euch nicht!
Zu dieser Zeit berichtete man Jesus, dass Pilatus einige Männer aus Galiläa während des Opferdienstes im Tempel hatte niedermetzeln lassen. So hatte sich ihr Blut mit dem der Opfertiere vermischt. „Ihr denkt jetzt vielleicht,” sagte Jesus, „diese Leute seien schlimmere Sünder gewesen als alle anderen Galiläer, weil sie so grausam ermordet wurden. Nein, so ist es nicht!
Zwei Männer sitzen auf einer Bank. Da fragt der Eine: „Wenn Du Gott eine Frage stellen könntest, was würdest Du fragen?“
Der Andere: „Warum lässt Du all das Schlimme zu.“ Der Eine darauf: „Und warum fragst Du ihn nicht?“ Der Andere: „Weil ich Angst habe, dass er mir die gleiche Frage stellen würde!“
Warum sterben Menschen? Warum gibt es so viel Leid? Warum ….? Mit solchen Fragen quälen sich tagtäglich die Menschen angesichts des momentanen Leids v.a. in der Ukraine.
Wir Menschen brauchen eine Antwort, um so etwas erklären zu können; alles andere belastet uns umso mehr. Der Grund ist wichtig - selbst wenn er nicht „vernünftig“ ist.
Damals dachten die Menschen, wer Schuld auf sich geladen hat, dem geschehen schlimme Dinge. Heute - könnte man denken – wissen wir es besser. Doch nur zu oft tappen wir in die gleiche Denkfalle.
Eine Antwort könnte lauten: Gott hat uns einen freien Willen gegeben. Diesen Willen respektiert er – und wenn es das Leben seines Sohnes kostet. Dementsprechend haben wir auch viel Verantwortung: Was machen wir mit unserem Willen und mit unserer Freiheit? Was und wie setzen wir das im Alltag ein?
Die Fastenzeit lädt uns dazu ein, dies besser und intensiver zu reflektieren und die notwendigen Konsequenzen daraus zu ziehen. Bei diesem Gedanken müssen wir uns vor der Frage „Und warum lässt Du das zu?“ nicht mehr zu fürchten.
Weiterhin eine gesegnete Fastenzeit wünscht
Br. Moritz Oswald SDB
Text: Br. Moritz Oswald SDB; Foto (Engel): Künstlerin Andrea Zrenner (Regensburg)