Impuls-Gedanken zum Aschermittwoch
Der Aschermittwoch hat schon in der Namensbezeichnung sein Programm. Dies wird deutlich, wenn wir auf das Symbol der Asche schauen. Asche ist eigentlich das Ergebnis eines äußerst zerstörerischen Prozesses, an dessen Ende nichts mehr ist. Doch das täuscht. Natürlich ist das, was war, vergangen. Unumkehrbar. Aber Asche ist kein Abfallprodukt, sondern voller Überraschungen, voller Energie. Asche auf meinem Haupt, so gesehen unterstützt sie dann meine Suche nach Veränderung, anders zu leben, Gewohntes hinter sich zu lassen, eingefahrene Abläufe zu überdenken. Asche ist Ausdruck von Buße und Reinigung.
Früher wurden auch häusliche Gegenstände mit Asche gereinigt. Ein Vorgang, der neuen Glanz in den zu behandelnden Gegenstand brachte. Asche ist somit der Dünger, auf dessen Grund Neues entsteht. Angesichts des Todes ist die Dringlichkeit der Reinigung besonders zu spüren. Wie sagte eine Frau angesichts ihres nahen Todes: Ich will doch gut ankommen. Das zeigt wesentlich den Wunsch, vor Gott bestehen zu können. Alles wegtun, was hinderlich ist und dem Reinigungsprozess im Wege steht. Eine Läuterung ist von der Kraft des Willens und der Einsicht abhängig. Auch die gute Meinung ist hier gefragt.
Das Abschiedswort des hl. Franz von Assisi, das er auf dem Sterbebett gesagt hat, zeigt uns den bleibenden Auftrag auch über die österliche Bußzeit hinaus: „Brüder fangt doch endlich an.“ Da sieht man, jedes Ende ist ein Neuanfang und darum gehen wir heute mit dem Aschemittwoch neu an den Start.
Text und Gedanken von P. Paul Thörner SDB