Johannes der Täufer - Gedanken zum 2. Advent

Am 2. Advent steht Johannes der Täufer im Mittelpunkt. Er sieht sich als Wegbereiter für den Herrn. „Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem heiligen Geist taufen“. MK 1,8

Johannes verkündigt eine Taufe der Umkehr. Er fordert die Menschen auf, Tempo herauszunehmen und die gewohnten Lebensabläufe zu unterbrechen und infrage zu stellen.

Damit erreichte Johannes damals viele Menschen, die sich dieser Heraus-forderung stellen wollten, trotz aller in Aussicht gestellten Kraftanstrengung. Das was Johannes ankündigte, bedeutete für sie vor allem Hoffnung: Hoffnung, dass Gott sein Volk nicht vergisst, dass ihn auch die knallharte Wirklichkeit weltlicher Machtstrukturen nicht aufhalten kann und weder Kaiser und Statthalter noch Hohepriester ernstzunehmende Hindernisse für ihn darstellen. Auf sie kommt es hier nicht an.

Im Buch Baruch wird die Heimkehr des Volkes Israel auf ebenem Weg heraus aus dem Exil verkündet. Ein Geschehen, das Wirklichkeit geworden war und die Menschen zurzeit Jesu daran erinnerte, dass solch ein Weg eine realistische Perspektive ist, trotz aller Schwierigkeiten.

Was löst die Ankündigung Johannes des Täufers, die wir jedes Jahr im Advent hören, in uns aus? Ist da auch in unserer Zeit noch die Begeisterung des Anfangs, die Gewissheit, dass Gott das begonnene gute Werk vollenden wird, wie es in der zweiten Lesung aus dem Philipperbrief heißt? Oder fühlen wir uns eher durch die Schwierigkeiten gebremst, gerade in der aktuellen Zeit, durch die Krisen, Kriege und dem alltäglichen Stress. Kann da überhaupt noch das Wort des Herrn zu uns durchdringen? Kann es uns noch immer begeistern und uns die Sicherheit der Liebe des Herren vermitteln? Sind wir stark genug, auch im alltagsgrau die wichtige Botschaft zu erkennen und ebenso zu verkünden, ähnlich, wie es Johannes getan hat?

Lasst uns gerade die Adventszeit nutzen, in uns zu spüren und die Begeisterung wieder aufleben zu lassen, zu stärken und diese an unsere Mitmenschen weiter zu geben!

Herzlich grüßt adventlich

Nicole Klasen SMDB

Foto: Alan Lagadu/iStockphoto